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Andrea von Hedenström
AvH Paintings Conservation
Leonrodstr. 36
80636 München
Deutschland

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Bildnachweise:

Andrea von Hedenström, Christiane Kritzer

Dank an:

Kremer Pigmente, Vera Boltho, Agnieszka Wojdan

Lange wurde Bilderrahmen kaum Bedeutung beigemessen – das ist zum Glück vorbei! Rahmen geben oft wichtige Informationen zu ihren Werken. Manche sind vom Künstler persönlich ausgewählt oder sogar selbst hergestellt. Oft geben rückseitige Beschriftungen oder Etiketten spannende Informationen zum Werk und seiner Geschichte.

Für ein Kunstwerk bietet ein Rahmen nicht nur Zierde, sondern vor allem auch zusätzliche Sicherheit: Das Bild gewinnt an Stabilität, die durch Verglasung und Rückseitenschutz noch erhöht werden kann.

Ob aufwändig verziert und vergoldet oder ganz schlicht und dezent – Ihr Rahmen ist bei mir in guten Händen.

© Privatbesitz; Fotos: Andrea von Hedenström
Bauernmädchen - vorher
vorher
Bauernmädchen - Kittung
Kittung
Bauernmädchen - nachher
nachher

Dieses Gemälde verdeutlicht, was langfristig passieren kann, wenn ein ungeeigneter Oberflächenabschluss (Firnis) aufgetragen wird: Neben der starken Verbräunung ist das verwendete Material sehr spannungsreich getrocknet. Dadurch ist es zu schüsselartigen Abhebungen in der Malschicht gekommen, die stellenweise von der Leinwand abgeblättert sind. Eine Restaurierung war dringend notwendig, um fortschreitendem Substanzverlust entgegenzuwirken.

Das linke Foto zeigt den Zustand vor der Restaurierung, in der Mitte sehen Sie einen Zwischenzustand und rechts das fertig restaurierte Gemälde. Nach der Konsolidierung und Niederlegung der Malschicht wurde der verbräunte Lack abgenommen und die Bereiche mit bereits verlorenen Malschichtschollen sind mit weißer Kittmasse geschlossen. Nach den Retuschen dieser Kittungen und dem Auftrag eines geeigneten Firnisses erstrahlt das Gemälde wieder in seiner ursprünglichen Farbigkeit.

© Privatbesitz; Fotos: Andrea von Hedenström
Delaunay - Front
Bildseite
Delaunay - Rückseite
Rückseite

Paysage, les meules von Robert Delaunay (1885-1941) ist aus dem Jahr 1905. Es gehört zu den wenigen existierenden Werken aus der frühen Zeit des Künstlers, in der er sich mit dem Stil der französischen Impressionisten auseinandergesetzt hat.

Dieses Gemälde ist in einem sehr guten, fast unberührten Zustand, was meine restauratorische Arbeit auf folgende Maßnahmen beschränkte: Festigung weniger aufstehender Malschichtschollen, Oberflächenreinigung sowie kleinere Retuschen im Himmel. Gleichzeitig galt es, das Werk vorbeugend zu schützen. Gerade in nicht klimakontrollierten Privathaushalten ist eine sogenannte präventive Konservierung besonders wichtig: Nur so kann ein Gemälde optimal geschützt werden und lange halten.

Äußerst effektiv ist in solchen Fällen ein Rückseitenschwingschutz (Foto rechts). Richtig angebracht, gewährleistet dieser einen zuverlässigen Puffer gegen Leinwandbewegungen und Klimaschwankungen, welche langfristig zu Sprüngen und Schäden in der Malschicht führen würden. Die zugeschnittenen Inlays aus Polyestervlies werden an einen säurefreien Spezialkarton befestigt, der das Gemälde rückseitig abschließt.

Vorderseitig könnte eine kaum sichtbare aber UV-Strahlen blockierende Verglasung erwogen werden. Diese verzögert ein Ausbleichen der Farben und bietet zusätzlichen Schutz der Oberfläche vor Staub, Verschmutzung oder Schäden durch Berührung. Auch ein diebstahlgesichertes Hängesystem bietet zusätzlichen Schutz.

© Privatbesitz; Fotos: Andrea von Hedenström
Sassoferrato - Vorher
vorher
Sassoferrato - nachher
nachher

Giovanni Battista Salvi (1609-1685), genannt Sassoferrato, ist einer der bekanntesten Madonnen-Maler des italienischen Barocks und wurde bereits zu Lebzeiten oft kopiert. Eine Madonna war in Italien stets ein must have und unsere heutigen Vorstellungen von „Original“ und „Kopie“ waren zur damaligen Zeit grundlegend anders. So kommt es, dass viele Werke existieren, deren Zuschreibung oft nicht eindeutig zu klären ist.

Bei dem von mir untersuchten und restaurierten Gemälde handelt es sich um eine sehr hochwertige Arbeit. Aufgrund eines stark vergilbten Firnisses sowie nachgedunkelten Retuschen auf der Stirn kam jedoch die Qualität der Malerei und ihre ursprüngliche Farbigkeit nicht mehr zur vollen Geltung.

Durch die Restaurierung wurde wieder ein Zustand erreicht, der die Betrachtung des Gemäldes zu einer ästhetischen Freude macht. Zudem hilft eine bessere Lesbarkeit bei der kunstgeschichtlichen Einordnung und Zuschreibung. In diesem Fall belegen Malweise, Technik sowie die verwendeten Materialien eine Entstehung des Gemäldes im 17. Jahrhundert. Aus kunsttechnologischer Sicht spricht somit nichts dagegen, dieses Gemälde Sassoferrato zuzuschreiben.

© Privatbesitz; Fotos: Andrea von Hedenström